ADCG bei zwei internationalen Konferenzen in China

Dunhuang. Rund 150.000 Einwohner leben in der Oasenstadt Dunhuang in der chinesischen Provinz Gansu, ca. 2300 Kilometer entfernt von der Hauptstadt Peking. An diesem weltberühmten antiken Ort trafen sich im September Wissenschaftler und Freundschaftsgesellschaften aus Asien und Europa im Rahmen der Seidenstraßenkonferenz zu einem ganz besonderen kulturhistorischen Konvent.

Angereist in die Wüste Gobi waren zum „Zweiten Dialog der Freundschaftsgesellschaften der Länder mit antiken Zivilisationen of Friendship Associations of Countries with Ancient Civilisations“ unter anderem Freundschaftsgesellschaften aus Frankreich, Spanien, Italien, San Marino, Usbekistan, Moldawien, Tahiti, Neu-Kaledonien, Ägypten und Indien. Ante Simonic, der frühere kroatische Vizeministerpräsident vertrat die Gesellschaft seines Landes, die österreich-chinesische Freundschaftsgesellschaft repräsentierte die ehemalige Botschafterin Dr. Irene Giner-Reichl.

Für die ADCG war Vizepräsident Felix Kurz aus Deutschland angereist. In seiner Rede betonte er vor allem die Notwendigkeit von mehr Toleranz und Respekt gegenüber den unterschiedlichen Kulturen, Menschen und Lebensentwürfen. Insbesondere die Freundschaftsgesellschaften haben die Aufgabe mehr Menschen zusammenzubringen, persönliche Begegnungen und den Austausch untereinander zu fördern. Die Welt brauche keine nationale, sondern planetarische Lösungen und hier spielen die Vereinigungen, die die Völkerfreundschaft ernst nehmen, eine wichtige Rolle, betonte der deutsche Vertreter.

Für die internationalen Gäste bot sich zudem die Gelegenheit, das UNESCO-Weltkulturerbe, die Matao-Grotten zu besichtigen und auch ein Ausflug in die Wüste ergänzte das Programm.         

 

China-Europe Friendship Associations Conference

Peking.  Auf Einladung der chinesische-europäischen Freundschaftsgesellschaft und der CPAFFC trafen sich zum ersten Mal chinesische Freundschaftsgesellschaften aus 15 europäischen Ländern in Peking zu einem direkten Austausch. Im Diaoyutai State Guesthouse empfing der Präsident der China-EU Association, Li Qibao die Delegationen aus Europa.  

Der 70jährige Präsident der China-Europa Freundschaftsvereinigung amtierte in der Regierung von Li Keqiang als Minister für Öffentlichkeitsarbeit in der chinesischen Regierung und gilt als liberal und aufgeschlossen. Er ist Profi, kennt gerade die europäische Medienlandschaft sehr genau und seine Botschaft war auch an diesem Tag klar und deutlich. Recht locker und offen beschrieb er den Wandel in den Beziehungen zwischen den USA, der EU und China. Liu betonte dabei ausdrücklich, dass sein Land sich niemals in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten einmischen werde und auch keinerlei Absichten verfolge, die chinesische Lebensphilosophie zu exportieren. Chinas Interesse sei, mit allen Ländern auf der Welt gute Beziehungen zu pflegen zum Wohle der Bevölkerung aller Länder.    

Das China keinerlei Verständnis für die Bestrebungen mancher EU-Politiker hat, machte Liu Qibao ebenfalls deutlich: „Das größte Risiko ist, mit China nicht zu kooperieren. Wir wollen eine friedliche Koexistenz mit allen Ländern. Europa und China können zusammen sehr viel bewegen in der Welt“, so der hochrangige Politiker. Zudem wies er darauf hin, dass „mittlerweile immer mehr junge Menschen in China Europa sehr kritisch gegenüberstehen. Die permanente Zurechtweisung und Kritik vor allem durch Politiker, vorwiegend aus Berlin und Brüssel, empfinden gerade junge Chinesen als ungerecht“, sagte Liu auf dem Empfang für die europäischen Gäste.

 Die europäisch-chinesische Freundschaftsgesellschaft firmiert unter dem Dach der CPAFFC, die auch den Kongress perfekt organisierte. Alle Vertreter der europäischen Freundschaftsgesellschaften waren sich einig, dass gerade angesichts der geopolitischen Spannungen der people2people-Diplomatie, für die die Freundschaftsgesellschaften stehen, eine immer stärkere Bedeutung zukommt.

Diese Position vertrat auch ADCG-Vizepräsident Felix Kurz. In seinem Redebeitrag erinnerte er an den früheren deutschen Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP), der auf der Feier zum 40jährigen Jubiläum der diplomatischen Beziehungen von Deutschland und China in Peking sagte: „Gute Regierungskontakte sind wichtig, die Freundschaft zwischen den Völkern ist unersetzlich“. Kurz schloss seinen Beitrag mit den Worten: „Wir müssen die Völkerfreundschaft weiter ausbauen und dann kommen wir weiter“.       

Gruppenfoto der 1. Konferenz europaeisch- chinesischer Freundschaftsgesellschaften – September 2023, Peking.
In der Bildmitte, erste Reihe:
Lui Qibao, Präsident der china- EU-Friendship- Association,
Yang Wanming, Präsident der CPAFFC (rechts).