ADCG besucht China´s größte Baustelle Xiong`An New Area

Chinas größte Baustelle hat Dimensionen, die sich in Deutschland niemand vorstellen kann. Sogar während der Pandemie schufteten dort 300.000 Arbeiter. Rund 78 Mrd. Euro sind bis jetzt investiert worden, 4.000 Gebäude bereits errichtet, über 70 Kilometer Straßen angelegt und gut 170 Kilometer Rohrleitungen im Tiefbau verbuddelt auf einer Fläche von 170 Quadratkilometern. Zum Vergleich: Die Stadt Mannheim hat 145 km2.  

In gerade einmal sechs Jahren wurde dieser erste Bauabschnitt von der Planung bis heute realisiert. Die meisten der Gebäude sind nicht höher als 45 Meter, die höchsten immerhin 150 Meter. Doch das ist erst der Anfang. Grund genug für das ADCG-Präsidium, sich über die größte Baustelle der Welt bei ihrem ersten China-Besuch nach der Pandemie auch hier vor Ort zu informieren.

Xiong`An heißt die neue Stadt zwischen den Mega-Metropolen Beijing und Tianjin in der Provinz Hebei. Hier sollen einmal 10 Millionen Menschen wohnen und arbeiten. „Da wo wir jetzt stehen, war 2017 noch alles Ackerland“, berichtet Ren Dazhi, der Leiter der Bauplanung sichtlich zufrieden. Die Verkehrsanbindung der neuen City zu Flug- und Seehäfen und mit der Bahn könnte kaum besser sein. Den neuerrichteten Flughafen Peking-Daxing erreicht die Bahn in 19 Minuten.

Zur Begrüßung der deutschen Gäste ist auch die Vizepräsidentin der Freundschaftsgesellschaft der Provinz, Lu Xiaomei angereist. Dieses neue Gebiet habe „große nationale Bedeutung und für alle absolute Priorität“, sagt sie stolz.

Im Juni besuchte Chinas Staatspräsident Xi Jinping das einmalige Projekt. Bis 2035 soll hier eine „moderne, sozialistische Modellstadt geformt werden, in der die Menschen im Mittelpunkt stehen und sich wohlfühlen“, sagt Stadtentwickler Ren Dazhi. Die Grundbedürfnisse für ein angenehmes Leben wie Shopping, die Gesundheits- und Lebensmittelversorgung sollen für alle dann innerhalb von 15 Minten erreichbar sein. Ein modernes Management der dann weitestgehend digitalisierten Stadt, an der auch ein Stuttgarter Planungsbüro beteiligt ist, sollen das Leben in der Zukunft ermöglichen.

Optimismus und den Wunsch nach einer Kooperation mit Deutschland spürt man auch hier. So wünschen sich die Verantwortlichen in Xiong´An schon jetzt eine Städtepartnerschaft mit einer deutschen Stadt und Kooperationen in den Bereichen Wissenschaft, Bildung, Intelligente Fertigung, Smart Cities, Stadtentwicklung, Kultur, im Sport- und im Jugendaustausch.